Hermann Max Pechstein

Werke

Biografie

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Hermann Max Pechstein (* 31. Dezember 1881 in Zwickau; † 29. Juni 1955 in West-Berlin) war ein deutscher Maler, Grafiker und zeitweise Mitglied der Künstlervereinigung „Brücke“. Pechstein war ein Vertreter des deutschen Expressionismus.


Max Pechsteins Ausbildung und Frühwerk

Am 31. Dezember 1881 wird Max Pechstein in Zwickau geboren. Er beginnt 1896 eine Lehre zum Bühnenmaler, die er 1900 erfolgreich abschließt. Daran schließt sich ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Dresden. Er wechselt an die Akademie der Bildenden Künste in Dresden, wo er Meisterschüler Otto Gussmanns wird. Nach Abschluss seines Studiums 1906 schließt er sich der Künstlergruppe „Brücke“ an. In der Gruppe ist er der einzige vollständig akademisch ausgebildete Maler. In diesem Umfeld entwickelt sich sein expressionistischer Stil mit dem Ziel weiter, durch wohldosierten Einsatz malerischer Mittel den Kernpunkt eines jeden Motivs herauszuarbeiten.

Nach einer Reise nach Paris, wo er Bekanntschaft mit Kees van Dongen macht, zieht der Künstler 1908 nach Berlin. Dort ist er zwei Jahre später Gründungsmitglied und Präsident der Künstlervereinigung „Neue Secession“. Durch einen Atelierbesuch bei Georg Kolbe lernt Pechstein Charlotte (Lotte) Kaprolat kennen, die von 1909 bis 1920 ein wichtiges Modell für ihn wird.

1911 erfolgt die Hochzeit von Max Pechstein und Charlotte Kaprolat. Im selben Jahr gründen Pechstein und Kirchner das MUIM-Institut (Moderner Unterricht in Malerei). An der Sonderbundausstellung in Köln 1912 beteiligt sich der Künstler und verlässt gleichzeitig die „Brücke“.


Pechstein in der Südsee

1914 reist der Künstler in die Region des Südpazifik und gerät dort in japanische Kriegsgefangenschaft. Er kehrt 1915 zurück nach Berlin und wird zum Kriegsdienst an der Westfront eingezogen. Diese Erlebnisse verarbeitet er in Reisebildern und -lithografien, sowie in Radierungen.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs ist Pechstein 1918 Mitbegründer des „Arbeitsrats für Kunst“, der sich bis 1921 halten wird. Im selben Jahr gründet sich die Künstlergemeinschaft „November-Gruppe“, dessen Mitglied er wird. 1922 ernennt man ihn zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.


Familiengründung und „innere Emigration“

1921 lässt er sich von seiner Frau Lotte scheiden. Zwei Jahre darauf folgt die Heirat mit Martha Möller, aus der 1926 der Sohn Max hervorgeht. Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten folgt noch 1933 ein Mal- und Ausstellungsverbot. Er zieht sich immer weiter zurück in die „innere Emigration“. Im Jahr 1937 folgt der Ausschluss aus der Preußischen Akademie der Künste, und das NS-Regime beschlagnahmt 326 seiner Werke. Im Juli desselben Jahres werden 16 seiner Bilder in der Ausstellung „Entartete Kunst“ diffamiert. 1944 wird seine Berliner Wohnung und mit ihr ein großer Teil seiner Werke durch Kriegseinwirkungen zerstört. In Pommern erlebt er 1945 die Besetzung durch die Rote Armee und gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Noch im selben Jahr gelingt dem Künstler die Rückkehr nach Berlin, wo er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste erhält.


Ehrungen Pechsteins nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Stadt Zwickau ernennt Max Pechstein 1947 zum Ehrenbürger. Gleiches tut die Akademie der Bildenden Künste in Berlin im Jahr 1951. Die Bundesrepublik Deutschland zeichnet den Künstler 1952 mit dem Großen Verdienstorden aus. Darauf folgt 1954 der Kunstpreis der Stadt Berlin. Am 29. Juni 1955 stirbt Max Pechstein in Berlin.


Stil

Pechsteins Motive weisen eine Liebe zum Detail auf. Während er in seinem Frühwerk aggressive Farbkontraste verarbeitet, wird sein Malstil in den 1920er Jahren erzählerischer und die Farbigkeit seiner Bilder ist nun zarter modelliert und reicher abgestuft. Auffallend ist, dass Pechstein in 23 der 29 Selbstbildnisse, die er im Laufe seines Lebens von sich angefertigt hat, eine Pfeife im Mund hält. Ob sie munter qualmt, ausgegangen ist, oder resignierend herabhängt – daraus lässt sich ablesen, wie es dem Künstler in der jeweiligen Phase erging.

Vita

1896/1900 – Lehre als Bühnenmaler

1900/1903 – Studium an der Kunstgewerbeschule, Dresden.

1906 – Mitglied der Künstlergruppe „Brücke“.

1907 – Bekanntschaft mit Kees van Dongen in Paris.

1908 – Umzug nach Berlin.

1910 – Gründungsmitglied der „Neuen Secession“, Berlin. Aquaintance mit Franz Marc und August Macke.

1911 – Heirat mit Charlotte Kaprolat. Gründung des MUIM-Institut (Institut für moderne Malerei) zusammen mit Kirchner.

1912 – Teilnahme an der Sonderbundausstellung, Köln. Verlässt die Künstlergruppe „Brücke“.

1913 – Geburt seines ersten Sohnes Frank.

1914 – Ausflug in den Südpazifik und Kriegsgefangenschaft in Nagasaki.

1915/16 – Rückkehr nach Berlin. Militärdienst.

1918 – Gründungsmitglied der „November-Gruppe“ und des „Arbeitsrats für Kunst“, Berlin.

1921 – Scheidung von seiner Frau Lotte.

1922 – Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin. Abgeordneter Professor.

1923 – Heirat mit Martha Möller.

1926 – Geburt seines zweiten Sohnes Max.

1937 – Ausschluss von der Akademie. 326 Werke wurden vom NS-Regime beschlagnahmt.

1945 – Kriegsgefangener in Russland. Rückkehr nach Berlin. Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin.

1947 – Ehrenbürgerwürde der Stadt Zwickau.

1951 – Ehrenbürger der Akademie der Bildenden Künste in Berlin.

1952 – Ausgezeichnet mit dem Großen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

1954 – Kunstpreis der Stadt Berlin.

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