George Warren Rickey (* 6. Juni 1907 in South Bend, Indiana; † 17. Juli 2002 in Saint Paul, Minnesota) war ein US-amerikanischer Bildhauer. Der Verfechter der kinetischen Kunst gilt als Wegbereiter der künstlerischen Avantgarde.
Ausbildung George Rickeys
George Rickey wird am 06. Juni in der US-amerikanischen Stadt South Bend geboren. Durch eine berufliche Versetzung des Vaters zieht die Familie 1913 nach Schottland, wo Rickey ab 1921 das Trinity College in Glenamond besucht. Darauf folgt von 1926 bis 1929 ein Geschichtsstudium am Balliol College der University of Oxford in England.
1928 reist der Künstler erstmals nach Paris. Nach Abschluss seines Studiums in Oxford reist der Künstler erneut nach Paris, um sich an der Academie Lhote und an der Academie Moderne weiterzubilden.
George Rickey kehrt 1930 in die USA zurück und lehrt dort an verschiedenen Schulen. Seine erste Einzelausstellung findet 1933 in der Caz-Delbo Galerie in New York statt. Gezeigt werden Zeichnungen und Gemälde.
George Rickeys Frühwerk und erste kinetische Skulpturen
Der Künstler lernt 1940 Lyonel Feininger kennen. Mit Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg wird Rickey 1942 eingezogen und steht nun im Dienst der U.S. Army Air Force. Er arbeitet dort als Ingenieur in den Forschungsabteilungen für Flugzeuge und Waffensysteme.
1945 entsteht seine erste Skulptur. Nach Kriegsende beginnt Rickey noch im selben Jahr ein Studium der Kunstgeschichte am Institute of Fine Arts der New York University.
Daran schließt 1948 ein Studium am Institute of Design in Chicago. Rickey hört Vorlesungen bei Naum Gabo, einem russischen Bildhauer des Konstruktivismus. Im selben Jahr lernt Rickey den deutschen Künstler Max Beckmann kennen. Es entwickelt sich eine rege Freundschaft.
Seine ersten kinetischen Skulpturen entstehen 1949. Zur Herstellung dieser benutzt der Künstler Glas. Ab diesem Zeitpunkt widmet er sich intensiv der Konstruktion von Figuren und fängt an, mit Metall zu arbeiten. Seine erste Skulpturenausstellung folgt 1955 in der Kraushaar Galerie in New York. Im selben Jahr erhält er eine Professur am Newcomb College an der Tulane University in New Orleans. Diese Position hat der Künstler bis 1961 inne.
George Rickey und Europa
1957 verbringt Rickey einige Monate an der American Academy, eine bedeutende US-amerikanische Kultureinrichtung in Rom, die jährlich 30 Stipendien vergibt. Im selben Jahr eröffnet seine erste Skulpturenausstellung in Europa. Diese ist im Amerika-Haus in Hamburg zu sehen.
1960 und 1961 erhält George Rickey jeweils das Guggenheim-Stipendium. 1961 legt er seine Arbeit als Professor an der Tulane University nieder. Rickey wird 1964 zur documenta III, 1968 zur 4. documenta und 1977 zur documenta 6 in Kassel eingeladen. Mit diesen Einladungen beginnt der Künstler, sich auch in Berlin niederzulassen und von dort aus seine Ausstellungen in Europa vorzubereiten. Das Berliner Atelier wird er bis 1995 nutzen.
1974 wählt man George Rickey in die American Academy of Arts and Letters. Zudem erhält er den Ehrendoktor der Indiana University in Bloomington. Die Akademie der Künste in Berlin nimmt den Künstler 1987 auf. Seine letzten Lebensjahre verbringt der Künstler in Kalifornien bei Santa Barbara und in St. Paul in Minnesota, wo er am 17. Juli 2002 stirbt.
Skulptur und Bewegung
Grundsätzlicher Aufbau seiner skulpturalen Arbeiten ist ein vertikaler Metallstab, an dessen oberen Ende frei schwingende Elemente angefügt sind. Diese sind so konzipiert, dass bereits bei geringer Luftbewegung verschiedenste Bewegungen der angefügten Elemente entstehen.
Rickey demonstriert so auf spielerische Art, wie Windkraft und Schwerkraft im Einklang Bewegung erzeugen können. Seine Skulpturen sind nicht nur international in namhaften Museen und Sammlungen ausgestellt, auch an öffentlichen Schauplätzen finden sich seine Werke.
1921/1926 – Besuch des Trinity College, Glenamond, Schottland.
1926/1929 – Studium am Balliol College, Oxford, England.
1929/30 – Arbeit an der Academie Lhote und an der Academie Moderne in Paris.
1940 – Bekanntschaft mit Lyonel Feininger.
1945/46 – Studium der Kunstgeschichte am Institute of Fine Arts, New York University.
1948/49 – Studium am Institute of Design, Chicago. Rickey hört Vorlesungen bei Naum Gabo. Bekannstschaft mit Max Beckmann. Es entstehen die ersten kinetischen Arbeiten.
1955 – Erste Skulpturenausstellung in New York.
1955/1961 – Professor of Art, Newcomb College, Tulane University, New Orleans.
1957 – Erste Skulpturenausstellung in Europa.
1960 – Wohnsitz und Atelier in East Chatham, New York.
1960/61 – Guggenheim Fellowship.
1964 – Teilnahme an der documenta III, Kassel.
1968 – Teilnahme an der documenta 4, Kassel.
1974 – Mitglied des American Institute of Arts and Letters.
1977 – Teilnahme an der documenta 6, Kassel.
1985 – Atelier in Santa Barbara, Kalifornien.
1987 – Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.
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