1912 nahm der Künstler an der Sonderbundausstellung in Köln teil. Durch dieses Ereignis entwickelte sich eine Freundschaft zu Lyonel Feininger und Dr. Walter Kaesbach, welcher ein bedeutender Förderer der Kunst des Expressionismus war. Die erste Sonderausstellung des Künstlers fand 1913 in der Berliner Galerie Gurlitt statt. Im selben Jahr löste sich die „Brücke“ auf.
Erich Heckels 10er und 20er Jahre
Im Ersten Weltkrieg, von 1915 bis 1918, war er als Sanitäter in Flandern tätig. Dort lernte er Max Beckmann kennen. Während dieser Zeit fand zudem die Hochzeit Heckels mit Hilda Frieda Georgi, gennant Siddi, statt. Nach dem Krieg kehrte der Maler zurück nach Berlin.
Ab 1919 war Heckel (Gründungs-) Mitglied des „Arbeitsrat für Kunst“ in Berlin. Vorübergehend schloss er sich der „Novembergruppe“ an.
Durch Kontakte wurde ihm 1922 der Auftrag zuteil, einen Raum im Angermuseum (Erfurt) mit einem Wandbildzyklus in Secco-Technik auszumalen. Es ist die einzige Wandmalerei eines Brücke-Künstlers, die bis heute erhalten geblieben ist.
In den Jahren 1920-1944 unternahm der Künstler regelmäßig Arbeitsreisen, die sich über viele westeuropäische Länder erstreckten. Inspiriert von verschiedensten Landschaften entstand während dieser Jahre eine reiche Ausbeute an unterschiedlichen Aquarellen in gedeckten, harmonischen Farbtönen.
Heckels Zeit während und nach dem Nationalsozialismus
1937 erhielt Heckel durch die Nationalsozialisten Ausstellungsverbot. Im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ wurden 729 seiner Arbeiten aus deutschen Museen beschlagnahmt.
Als man 1944 sein Atelier in Berlin vernichtete, zog Heckel nach Hemmenhofen am Bodensee. Nach dem Krieg, von 1949 bis 1955, erhielt er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. In den darauffolgenden Jahren wurden Erich Heckel zahlreiche Preise und Ehrungen verliehen, darunter 1956 das Bundesverdienstkreuz und 1961 der Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.
Am 27. Januar 1970 starb Erich Heckel in Radolfzell am Bodensee.
Erich Heckels Bildsprache
Heckels Oeuvre ist geprägt von seinem Lebenswandel. Sein frühes, pastoses Werk lässt der Künstler ab 1908 hinter sich und geht über zu einer flächigen Darstellung. Nach der Auflösung der „Brücke“ fängt er an, reine Farben zu brechen, Formen zu verwinkeln. Feste und kantig gesetzte Konturen definieren nun das Dargestellte. Formtechnisch lässt sich diese Änderung dem Vorbild des Holzschnittes zuweisen. Zahlreiche Werke führte Heckel in beiden Techniken Malerei und Druckgrafik aus.
Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich bei ihm eine Klassizität, die sich durch Naturnähe und einer Aufhellung der Farbpalette zeigte.
Bevorzugte Inhalte waren weiterhin Landschaften, Portraits und Badeszenen, jedoch kamen nun auch Blumenstillleben mit komplexen Hintergründen hinzu. Der einst kraftvolle, ekstatische Ausdruck der Farbe wich einer harmonischen, sanften Gegenstandsschilderung.
• Elger, Dietmar (1991) EXPRESSIONISMUS. Köln: Taschen Verlag GmbH
• Autoren Sammlung Sprengel (1982) BRÜCKE. Hannover