Große Mauer - Fritz Winter

Fritz Winter

Nach dem Zweiten Weltkrieg und darauffolgender Gefangenschaft kehrte Fritz Winter 1949 nach Deutschland zurück und griff vorerst seine malerischen Ansätze aus Vorkriegszeiten wieder auf. Die Farbstrukturen und Kompositionen öffnen sich jedoch ab den späten 1950er Jahren zunehmend und werden ab 1960 vollends befreit, sodass die Große Mauer ganz ohne die vormals beliebten Lineamente arbeitet und nun die einzelnen Farbabstufungen die Komposition der Leinwand bedingen.

Durch die Titulierung versucht Fritz Winter, verschlüsselte Darstellungen des Organischen, Erdverbundenen und Kosmischen in seinen Werken aufzuzeigen, die teils unerklärbare Zusammenhänge von Schöpfung, Umwelt und Urkräften verbildlichen sollen. So auch in unserer Arbeit Große Mauer. Trotz des konkreten Hinweises auf den Inhalt ergibt sich doch keine eindeutige Interpretation, was sich vor oder hinter dieser großen Mauer verbergen könnte.

Die Leuchtkraft der blauen, orangen und roten Farbfelder ist bewusst hervorgehoben durch die feinen Nuancierungen der doch eigentlich mehrheitlich auftauchenden grau-braunen Blöcke. Die Komplexität der künstlerischen Ausführung wird bei genauerem Studieren des Bildes ersichtlich: Der bewusst gesetzte Pinselstrich und Farbwechsel der großen und kleinen, neben- und übereinanderliegenden Flächen verwischt, geht ineinander über und schafft eine eindrucksvolle Tiefenwirkung und kompositorische Ausgeglichenheit. Fritz Winter behauptete einst von sich, 80 verschiedene Grautöne zu kennen, da diese Farbtonalität für ihn unabdingbar sei. Dies kann die Große Mauer in aller Differenziertheit bestätigen.

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