Lothar Fischer

Werke

Biografie

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Lothar Fischer war einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer nach 1945.


Lothar Fischers künstlerische Entwicklung

Er wurde am 08. November 1933 in Germersheim (Pfalz) als Sohn der Kunsterzieher Rosa und Max Fischer geboren. Der Künstler war der Älteste von drei Söhnen. 1934 siedelte die Familie nach Neumarkt über, wo Lothar Fischer die Volksschule besuchte und 1952 sein Abitur absolvierte. Nach seinem Abitur bewarb sich Fischer erfolgreich an der Akademie der bildenden Künste in München. Er fing an, Kunsterziehung in der Klasse von Anton Marxmüller zu studieren, wechselte jedoch bereits nach einem Jahr zu dem Fach Bildhauerei in die Klasse von Heinrich Kirchner. 1955 wurde er von diesem zum Meisterschüler ernannt.


Lothar Fischer und die Künstlergruppe SPUR

Zusammen mit den Malern Heimrad Prem, Helmut Sturm und Hans Peter Zimmer gründete er 1957 die Künstlergruppe „SPUR“. Die Künstler beschäftigten sich sowohl mit Malerei als auch mit gesellschaftspolitischen Fragen, was für sie fest zusammen stand. Die Künstler ließen durch ihre kunstpolitisch provokanten Aktivitäten, durch die Verbreitung von Flugblättern, Manifesten und durch die Herausgabe ihrer sieben Zeitschriften, Staat und Justiz heftig reagieren. So wurden Heimrad Prem, Helmut Sturm und HP Zimmer wurden wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften zu Bewährungsstrafen verurteilt.

1961 erhielt Fischer das Villa Massimo Stipendium und ging für neun Monate nach Rom. Nach der Rückkehr aus Rom erhielt der Bildhauer seine ersten öffentlichen Aufträge und gestaltete unter anderem den Fischbrunnen in Neumarkt und den Chinesenbrunnen in Dietfurt. 1964 wurde Lothar Fischer zur documenta III eingeladen. Aus der Zusammenarbeit der Künstlergruppen „SPUR“ und „WIR“ gründete sich 1966 das Künstlerkollektiv „GEFLECHT“, dem Lothar Fischer kurz angehörte.


Die Formensprache von Lothar Fischer

Künstlerisch nun unabhängig, beschäftigte sich der Bildhauer mit dem Konzept der Hülle als bildnerische Form. Das Grundthema Lothar Fischers ist der Mensch in seinen Grundhaltungen, allerdings begriffen als gestreckte und anmutende Kunstfigur, weit entfernt von einer naturalistischen Darstellung. Dabei dominieren weibliche Gestalten. Neben den weiblichen Kunstfiguren entstanden auch männliche Skulpturen, meist in Verbindung mit einem Reiterthema oder Pferden. Der Künstler arbeitet hauptsächlich mit Ton, experimentiert jedoch auch gerne mit anderen Materialien wie Terrakotta, Wachs, Bronze oder Eisen. Neben seinem skulpturalen Werk schuf er zahlreiche Aquarelle und Tuschezeichnungen.


Bedeutende Stationen im Leben von Lothar Fischer

Im Jahr 1975 erhält Fischer eine Professur an der Hochschule der Künste in Berlin. Das Land Rheinland-Pfalz verlieh dem Künstler 1990 den Kunstpreis, welcher bis heute als höchste künstlerische Auszeichnung des Landes gilt. Ein Jahr darauf wird er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. 1997 beendete Fischer seine Lehrtätigkeit in Berlin und zog nach Baierbrunn.

Seine Geburtsstadt Neumarkt verlieh ihm 2000 den Kulturpreis. Auf Anregung der Lyrikerin Margret Hölle wurde der Gedanke initiiert, in eben derselben Stadt ein Museum für das Lebenswerk des Bildhauers zu eröffnen. Am 15. Juni 2004 starb Lothar Fischer in Baierbrunn bei München. Kurz darauf, am 19. Juni 2004, wurde das Museum Lothar Fischer in Neumarkt eröffnet.

Vita

1953/1958 – Studium an der Akademie der Bildenden Künste, München.

1955 – Meisterschüler bei Heinrich Kirchner.

1957 – Mitbegründer der Künstlergruppe SPUR.

1966 – Kurzzeitiges Mitglied der Künstlergruppe GEFLECHT.

1975/1997 – Professur an der Hochschule der Künste, Berlin.

1991 – Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München.

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