Gründung Nolde maßgeblich beteiligt ist. Die Wintermonate verbringt der Künstler mit seiner Frau in Berlin, wo er vorwiegend Bilder vom Nachtleben in Berlin und Maskenstillleben anfertigt. In den Jahren 1911 und 1912 entsteht das neunteilige Gemälde „Das Leben Christi“. Seine religiösen Bilder bringen ihm große Aufmerksamkeit, die öffentlichen Reaktionen unterscheiden sich jedoch sehr stark.
1913/14 unternimmt Nolde mit seiner Frau Ada eine Südseereise, während der zahlreiche Aquarelle, Gemälde und kleinere hölzerne Skulpturen entstehen.
1916 zieht der Künstler nach Utenwarf und nimmt 1920 die dänische Staatsbürgerschaft an, obwohl er sich weiterhin als Deutscher fühlt.
Emil Nolde in Seebüll
1927 wird ihm die Ehrendoktorwürde der Kieler Universität verliehen. Im selben Jahr erwirbt das Ehepaar eine leerstehende Warft in der Nähe von Neukirchen und nennt sie Seebüll. Der Künstler plant dort ein Wohnhaus mit Atelier und einen üppigen Blumengarten, der ihm als künstlerische Inspirationsquelle dienen soll. Ada und Emil Nolde ziehen im Jahr 1927 in das angrenzende Bauernhaus, bevor sie 1930 in das fertiggestellte Wohnhaus einziehen.
Anlässlich Noldes 60. Geburtstag 1927 finden umfassende Jubiläumsausstellung in Dresden, Hamburg, Kiel, Essen und Wiesbaden statt.
1933 erkrankt der Künstler an Magenkrebs und muss 1935 in Hamburg operiert werden.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten werden 1937 1052 seiner Werke beschlagnahmt, darunter 455 Blätter aus dem Museum Folkwang in Essen.
1941 folgt der Ausschluss aus der „Reichskunstkammer“, womit ihm jede berufliche Betätigung auf dem Gebiet der bildenden Künste untersagt wird.
1944 wird sein Berliner Atelier ausgebombt, womit etwa 3000 Grafiken, Aquarelle und Zeichnungen, sowie Werke aus seiner Sammlung u.a. von Paul Klee, Wassily Kandinsky, Oskar Kokoschka und Lyonel Feininger verloren gehen.
Am 2. November 1946 stirbt Ada Nolde. Am 22. Februar 1948 heiratet Nolde die 26-jährige Jolanthe Erdmann, Tochter des befreundeten Pianisten Eduard Erdmann.
Neben vielen anderen Auszeichnungen wird ihm 1949 Stephan-Lochner-Medaille der Stadt Köln, 1950 der Graphik-Preis der XXVI. Biennale in Venedig, und 1952 der Orden „Pur le mérite“ verliehen.
Emil Nolde stirbt am 13. April 1956 in Seebüll. Die testamentarisch verfügte Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde wird am 12. Juni 1956 als rechtsfähige Stiftung anerkannt.
Die während und nach dem Krieg geschaffenen "Ungemalten Bilder" werden ab 1961 vermehrt in Deutschland und im Ausland ausgestellt und erregen großes Presse- und Publikumsinteresse.
Zeit seines Lebens war Emil Nolde Antisemit und versuchte erst nach dem Weltkrieg, sich von den Nationalsozialisten zu distanzieren.