Franz Marc

Werke

Biografie

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Franz Moritz Wilhelm Marc (* 8. Februar 1880 in München; † 4. März 1916 bei Verdun, Frankreich) war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker, dessen Werk als eines der bedeutendsten des deutschen Expressionismus gilt. Neben Wassily Kandinsky war er Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft „Der Blaue Reiter“.


Franz Marcs Frühwerk

Franz Marc wird am 08. Februar 1880 in München geboren. Sein Vater Wilhelm Marc ist Landschafts- und Genremaler und Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft. 1899 beschließt Franz Marc ein Philologiestudium anzufangen. Er ändert jedoch seine Meinung und schreibt sich ein Jahr später an der Kunstakademie München ein. Dort lernt er unter Gabriel Hackl und Wilhelm von Dietz.


Erste Reisen nach Frankreich und Freundschaft zwischen August Macke und Franz Marc

1903 reist der junge Künstler durch Frankreich und kommt mit dem Impressionismus in Berührung. Besonders die Kunstmetropole Paris fasziniert ihn so sehr, dass er einige Monate dort verbringt. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland zieht Marc nun erstmalig mit seiner Staffelei ins Freie und hellt seine Farbpalette auf. Die Bekanntschaft mit Jean Bloé Niestlé 1905 regt den Künstler an, Tierdarstellungen anzufertigen.

Besonders das Pferd fasziniert ihn sehr. Für ihn zählt die Symbolkraft der Farbe, die seine Werkdarstellungen zunehmend stilisiert. Das Landschaftsmotiv bleibt in seiner Kunst erhalten, wird jedoch zum Lebensraum der dargestellten Tiere degradiert. Eine Affäre mit der Malerin Marie Schnür führt 1907 zur Eheschließung der beiden, welche jedoch nach einem Jahr geschieden wird. Im selben Jahr reist der Künstler erneut nach Frankreich und zeigt sich tief beeindruckt von den Werken Vincent van Goghs. Berichte dieser Reise schreibt er an seine Freundin Maria Franck. 1909 wird Franz Marc Mitglied der Neuen Künstlervereinigung München. Im darauffolgenden Jahr zieht der Künstler nach Sindelsdorf in Oberbayern. Seine erste Ausstellung findet in der Galerie Brakl in München statt. Infolgedessen besucht ihn August Macke mit dem Kunstsammler Bernhard Koehler. Koehler schließt mit Marc einen Vorkaufsvertrag für seine Werke, wodurch der Künstler finanziell abgesichert ist. Macke und Marc wird eine lange und intensive Freundschaft verbinden.


Franz Marc und „Der blaue Reiter“

1911 ehelicht der Künstler seine langjährige Freundin Maria Franck. Er tritt der „Neuen Künstlervereinigung München“ bei, tritt jedoch noch im selben Jahr wegen Spannungen innerhalb der Gruppe aus. Die Gründung der Redaktionsgemeinschaft „Der Blaue Reiter“ mit Wassily Kandinsky folgt. In den Jahren 1911 und 1912 finden die beiden Ausstellungen des „Blauen Reiter“ statt. Kandinsky und Marc geben 1912 den Almanach „Der Blaue Reiter“ heraus, der als Programmschrift des Münchener Expressionismus bezeichnet wird.

1912 reisen August Macke und Franz Marc nach Paris, wo sie Robert Delaunay besuchen. Wieder zurück in Deutschland macht der Künstler Bekanntschaft mit der Malerei des Futurismus in Berlin anlässlich einer Ausstellung in der Galerie „Sturm“. Nun überwindet Marc die monochromen Farbflächen in seiner Malerei. In seinen weiteren Werken tritt eine dynamische, polyfokale Flächenkonstruktion in den Vordergrund, wobei das Motiv prismatisch zerlegt wird. Die Farbe ordnet sich dieser geometrischen Struktur unter.

Gemeinsam mit Kandinsky, Paul Klee, Alfred Kubin und Oskar Kokoschka schmiedet Marc den Plan, eine Bibelillustration anzufertigen. Daraufhin wählt er das erste Buch Moses und beginnt eine Holzschnittfolge. Im selben Jahr ist der Künstler an der Organisation des „Ersten Deutschen Herbstsalon“ in Berlin beteiligt.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges beruft man Franz Marc noch 1914 zum Kriegsdienst. Am 4. März 1916 wird Franz Marc von einer Granate tödlich getroffen. Er fällt kurz vor Verdun. Sein Skizzenbuch „aus dem Felde“, das auch weitere Anregungen zur Bibelillustration enthält, wird in seinen Sachen gefunden.

Vita

1899 – Immatrikulation als Philologie-Student. Entschluss, Maler zu werden.

1900 – Studium an der Münchner Akademie bei Gabriel Hackl und Wilhelm von Dietz.

1901 – Italienreise mit dem älteren Bruder Paul.

1903 – Längerer Aufenthalt in Paris und der Bretagne. Berührung mit der Malerei des Impressionismus, ohne unmittelbares künstlerisches Ergebnis.

1904 – Erstes der 32 Skizzenbücher. Begegnung mit Annette von Eckhardt.

1905 – Bekanntschaft mit Jean Bloé Niestlé, der ihn zu Tierdarstellungen anregt.

1906 – Reise mit seinem Bruder Paul nach Griechenland und zum Berg Athos. Trennung von Annette von Eckhardt.

1907 – Beginn der Freundschaft mit Maria Franck. Zweite Reise nach Paris und Berührung mit der Malerei Vincent van Goghs.

1908 – Zeichnung eines Rehfrieses als erste größere Tierkomposition. Es entstehen Lithographien und Tierplastiken.

1910 – Umzug nach Sindelsdorf. Freundschaft mit Bernhard Koehler, der ihn finanziell unterstützt, sowie August Macke und Wassily Kandinsky, deren Arbeit für seine malerische Entwicklung von hoher Bedeutung wird. Erste Ausstellung in der Galerie Brakl in München. Einfluss der Malerei Gauguins, Cézannes und van Goghs.

1911 – Heirat mit Maria Franck. Mitglied der „Neuen Künstlervereinigung München“. Marc tritt später mit Kandinsky und anderen aus der Vereinigung aus. Ausstellung bei Thannhauser. Gründung der Redaktion „Der Blaue Reiter“. Im Dezember erste Ausstellung „Der Blaue Reiter“.

1912 – Reise nach Paris mit August Macke und Besuch bei Robert Delaunay. Bekanntschaft mit der Malerei des Futurismus in Berlin anlässlich der Ausstellung im „Sturm“. Veröffentlichung des Almanachs „Der Blaue Reiter“. Zweite Ausstellung „Der Blaue Reiter“. Erste Holzschnitte entstehen.

1913 – Gemeinsam mit Kandinsky, Klee, Kubin und Kokoschka Plan zu einer Bibelillustration. Marc wählt das erste Buch Moses und beginnt eine Holzschnittfolge. Mitorganisation des „Ersten Deutschen Herbstsalon“ in Berlin mit Robert Delaunay, Herwarth Walden, August Macke und weiteren.

1914 – Umzug nach Ried. Annäherung an ungegenständliche Malerei. Im August Einberufung zum Kriegsdienst.

1915 – Arbeit am letzten Skizzenbuch „aus dem Felde“, das auch weitere Anregungen zur Bibelillustration enthält.

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