Dominant Rot - Ernst Wilhelm Nay

Ernst Wilhelm Nay

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Nach dem Zweiten Weltkrieg sieht sich Ernst Wilhelm Nay, wie viele Künstler seiner Generation, mit den Herausforderungen eines Neubeginns konfrontiert. Die Zerstörung und der Wiederaufbau Europas, die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und die Suche nach neuen Ausdrucksformen in einer sich verändernden Welt beeinflussen seine künstlerische Arbeit maßgeblich. Dies findet Nay, als er 1951 nach Köln übersiedelt und inmitten der Trümmer und Ruinen in einer der zerstörtesten Großstädte Deutschlands in der Dynamik des Wiederaufbaus ein gänzlich neues Lebensgefühl findet: Absolute Freiheit, der er ab sofort in seinen Arbeiten Ausdruck verleiht.
Diese Empfindung überträgt sich in seine Arbeiten und der Künstler entwickelt 1955 seine manifestartige Schrift „Vom Gestaltwert der Farbe“, welche die wohl die wohl bekannteste und am längsten andauernde Werkserie des Künstlers, die „Scheibenbilder“, einläutet. Große, runde Farbfelder ziehen sich über den Untergrund und demonstrieren Nays Faszination für die pure Kraft des Kolorits. In der hiesigen Arbeit „Dominant Rot“ von 1962 sind die Scheibenbilder schon elaboriert und in sich entwickelt. Blau, Rot, Gelb und Grün sind mit opulenter Gestik aufgetragen, teils miteinander verwoben und andernorts durch schwarze Konturen abgetrennt. Die Kontraste strukturieren das Bildgefüge, während alle anderen formalen Schemata vom Künstler bewusst zurückgelassen werden. Die Überwindung dieser Phase und Hinwendung zum Spätwerk in den 1960er Jahren bildet sich in „Dominant Rot“ bereits durch das punktuelle Aufbrechen der Scheibenformen und das bewusste Einfügen von subtilen Raum- und Farbmodulationen ab.

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