Ein Herbstabend, der entrückter kaum sein könnte. Grasland und Bäume wiegen sich sanft in der vom Meer herüberwehenden Brise, während die Abendsonne langsam hinter den Wolken verschwindet. Das Bild scheint aus jeder zeitlichen Dimension zu fallen: einsam und still, doch ebenso durchdrungen und voller Dynamik.
Nach Noldes Hochzeit mit Ada Vilstrup im Jahr 1902 siedelte das Ehepaar Nolde für die Sommermonate auf die Insel Alsen, wo der Künstler, von finanziellen Engpässen getrieben, in einer Hütte am Strand arbeitete. Er fokussierte sich, inspiriert von der dortigen Natur, immer weiter auf lyrisch-verträumte Landschaftsmotive. Besonders die Naturgewalten waren es, die den Künstler immer wieder in den Bann zogen: »Alles Ur- und Urwesenhafte fesselte meine Sinne. Das große, tosende Meer ist noch im Urzustand, der Wind, die Sonne, ja der Sternenhimmel wohl fast auch noch so, wie er vor fünfzigtausend Jahren war.« Noldes Stil erinnert in den Jahren um die Jahrhundertwende an die Malerei und das Kunstverständnis der Romantik, nicht zuletzt in dieser Arbeit auch durch das genaue Studieren der Wolken, die dichterische Spontaneität und das Einfangen des Naturmoments auf der enorm querformatigen Leinwand.
Der Herbst zeigt als Jahreszeit wie keine andere den Wandel und die Vergänglichkeit an. Diese Stimmung fängt Emil Nolde auf unglaublich einfühlsame und bewegende Art ein und erschafft so eine ganz einzigartige Atmosphäre. Staffageelemente und Menschen gibt es hier nicht. Die Präsenz der Landschaft ist allein durch die Farbkraft gegeben.
Dienstags-Freitags 10-16 Uhr und nach Vereinbarung
An gesetzlichen Feiertagen bleibt die Galerie geschlossen.
Vom 13.03. – 21.03.2025 bleibt die Galerie geschlossen. Sie finden uns in der Zeit auf der TEFAF Maastricht an Stand 612.
Galerie Utermann
Silberstraße 22
44137 Dortmund
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