Paloma et sa Poupée sur Fond noir - Pablo Picasso

Pablo Picasso

Pablo Picasso – „Paloma et sa Poupée sur Fond noir“ (1952)

Ein zärtlicher Blick auf das Kind – Picasso porträtiert seine Tochter Paloma

Mit der Lithographie „Paloma et sa Poupée sur Fond noir“ von 1952 erlaubt Pablo Picasso einen seltenen, intimen Einblick in sein familiäres Umfeld: Im Zentrum der Komposition steht Paloma Picasso, seine jüngste Tochter, dargestellt in einem stillen Moment des Spiels mit ihrer Puppe. Inmitten des oft experimentellen, politischen oder erotischen Œuvres des Künstlers sticht diese Darstellung durch ihre zarte Emotionalität und persönliche Nähe hervor.

Zwischen Unschuld und Ausdruckskraft – das Porträt der Tochter

Paloma, geboren 1949 als Tochter von Picasso und der Malerin Françoise Gilot, erscheint in einer ruhigen, kindlichen Pose. Ihr runder Kopf, die ausdrucksstarken Augen und die weich gezeichneten Gesichtszüge erinnern an klassische Porträts der Kinderliebe, gleichzeitig jedoch bricht Picasso wie gewohnt mit konventionellen Darstellungsmustern. Die stilisierte Puppe, die sie hält, wirkt wie ein dunkles Gegenstück zu ihrer hellen Erscheinung und verstärkt die Bildkomposition als Gegenüberstellung von Leichtigkeit und Tiefe, Kindlichkeit und Reife.

Minimalismus mit Wirkung – Picasso in Schwarz-Weiß

Der abstrahierte schwarze Hintergrund lenkt den Blick konzentriert auf das Geschehen im Vordergrund. Durch die bewusste Beschränkung auf Schwarz-Weiß-Kontraste erreicht Picasso eine grafische Klarheit, die emotional aufgeladen bleibt – ein Beweis für seine meisterhafte Kontrolle über Reduktion und Ausdruck. Die Lithographie ist nicht nur ein kunsthistorisch bedeutsames Porträtwerk, sondern auch ein persönliches Dokument väterlicher Zuneigung.

Kunst als Familiendokument – zwischen Liebe und künstlerischem Stilwandel

Die Entstehung der Arbeit fällt in eine Phase, in der Picassos Beziehung zu Gilot zunehmend angespannt war – künstlerisch jedoch setzte er sich intensiv mit Themen von Identität, Intimität und familiärer Nähe auseinander. „Paloma et sa Poupée sur Fond noir“ ist Teil dieser Auseinandersetzung – es verbindet symbolhafte Darstellung mit psychologischer Tiefe. Die Lithographie steht exemplarisch für Picassos humanistische Bildsprache in der Nachkriegszeit: empathisch, formal reduziert, aber voller innerer Bewegung.

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