Provenienz:

Galerie Beyeler, Basel

Galerie Buchmann, Basel

Galerie Neumann, Düsseldorf

Das Werk „Sono qui“ („Ich bin hier“) entstand 1981 und gehört in die frühe Schaffensphase der italienischen Künstlergruppe Transavanguardia, die sich seit Ende der 1970er etablierte. Die Bewegung formiert sich als bewusste Abkehr von der Konzeptkunst und der analytischen Strenge der Minimal Art.

Während einige Künstler der Transavanguardia, etwa Francesco Clemente oder Enzo Cucchi, mit intensiven Farben und gestischen Überzeichnungen arbeiten, entwickelt Paladino eine zurückhaltendere, symbolisch aufgeladene Bildsprache. In „Sono qui“ dominieren erdige Töne und eine reduzierte Komposition. Eine menschliche Figur ist angedeutet, aber nicht vollständig ausgeführt – sie bleibt fragmentarisch, schemenhaft und in ihrer Funktion unklar.

Charakteristisch für Paladinos Arbeitsweise ist das Zusammenspiel verschiedener kultureller Referenzen. Archaische Formen und eine tiefe Verwurzelung in kulturellen Symbolsystemen prägen seine Motive – von der griechischen Antike bis zur Stammeskunst, vom Mittelalter bis zur Moderne. Symboliken werden transformiert, neu komponiert und unmittelbar in Zusammenhang zueinander gesetzt.

Auch persönliche Erfahrungen und aktuelle gesellschaftliche Themen fließen in seine Werke ein. In unserer Arbeit wird der Raum zur Bühne eines ambivalenten Ausdrucks: Die Figur wirkt zugleich präsent und entrückt, der Titel behauptet aktive Gegenwart, während die Darstellung sich dem Betrachtenden entzieht.

Seit 1986 wird sein Werk regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, u.a. auf den Biennalen in Paris, Sydney und Venedig sowie auf der Documenta in Kassel. Paladino lebt und arbeitet hauptsächlich in Italien. Seine Werke befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, unter anderem im Museum of Modern Art und im Guggenheim Museum in New York sowie in der Tate Gallery in London