Norbert Tadeusz (* 19. Februar 1940 in Dortmund; † 11. Juli 2011 in Düsseldorf) war ein bekannter deutscher Maler der gegenständlichen Nachkriegskunst.
Ausbildung Norbert Tadeusz
Norbert Tadeusz beginnt 1960 ein Studium der Freien Malerei an der Werkkunstschule Dortmund bei Gustav Deppe. Dort bleibt er ein Jahr, bevor er an die Kunstakademie nach Düsseldorf wechselt, um dort bei Gerhard Hoehme, Joseph Fassbender und Joseph Beuys zu lernen. 1965 wird Tadeusz Meisterschüler bei Joseph Beuys. Nach seinem Studium arbeitet Norbert Tadeusz als freier Künstler.
Er wird 1971 mit dem Förderpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie ausgezeichnet. Zwei Jahre darauf erhält er eine Dozentenstelle an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf in der Abteilung Münster (heute Kunstakademie Münster). Diese Stelle ändert sich von 1981 bis 1988 in eine Professur an der Kunstakademie in der Abteilung Kunsterziehung.
1982 nimmt Norbert Tadeusz an der 40. Biennale in Venedig teil. Gefördert durch den Villa-Romana-Preis, hält sich der Künstler 1983 in Florenz auf. Der von Max Klinger gestiftete Preis samt Künstlerresidenz in der „Villa Romana“ gilt als der älteste noch ausgelobte Kunstpreis Deutschlands.
Es folgt 1987 bis 1988 eine Gastprofessur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und von 1988 bis 1991 eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Die Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig beruft den Künstler 1991 zum Professor für Monumentalbildnerei.
Große Ehre wird ihm mit einer Retrospektive im Museum Ostwall in seiner Geburtsstadt Dortmund zuteil. Diese findet anlässlich seines 60. Geburtstages im Jahr 2001 statt. Bezeichnend für Norbert Tadeusz sind seine großformatigen Gemälde, die mit kraftvollen Farbverwendungen stets das Gegenständliche abbilden. Norbert Tadeusz stirbt am 11. Juli 2011 in Düsseldorf.
Körper im Werk von Norbert Tadeusz
Bereits unmittelbar nach seinem Studium entwickelt Norbert Tadeusz in den 1960er-Jahren eine Antipathie gegen die vorherrschende Tendenz zur Abstraktion und setzt auf figürliche Darstellungen. Er bleibt seinen Motiven treu und beschäftigt sich intensiv mit dem menschlichen Körper, insbesondere dem weiblichen Akt. Diese stellt er oft in verworrenen Perspektiven und Haltungen dar.
Das Spannungsverhältnis von Körper und Raum ist Leitmotiv seiner Kunst, das beispielsweise auch in seinen Pferde- und Landschaftsmotiven deutlich zum Tragen kommt. Durch gekonnt gesetzte Kontraste konnte Tadeusz fast jedes Motiv zu einer Sensation aufsteigen lassen. Er wusste die Malerei so zu benutzen, dass der Betrachter selbst durch profanste Bildgegenstände zum Nachdenken angeregt wird.
Norbert Tadeusz setzte sich stark für die Gründung der Museumsinsel Hombroich ein, wo ihm heute ein Pavillon gewidmet ist. Der Tadeusz-Pavillon wurde 1992 speziell zur Präsentation seiner Monumentalmalerei errichtet.
1960/61 – Studium der Freien Malerei an der Werkkunstschule Dortmund bei Gustav Deppe.
1961/1965 – Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Gerhard Hoehme, Joseph Fassbender und Joseph Beuys.
1965 – Meisterschüler bei Joseph Beuys.
1971 – Förderpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie.
1973/1981 – Dozent an der Kunstakademie Düsseldorf, Abteilung Münster.
1981/1988 – Professur an der Kunstakademie Düsseldorf, Abteilung Münster.
1982 – Teilnahme an der 40. Biennale, Venedig.
1983 – Villa Romana-Preis, Florenz.
1987/88 – Gastprofessur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe.
1988/1991 – Professur an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin.
1991/2003 – Professur für Monumentalbildnerei an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig.
2001 – Retrospektive zum 60. Geburtstag im Museum Ostwall, Dortmund.
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