Fritz Winter

Werke

Biografie

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Fritz Winter (* 22. September 1905 in Altenbögge bei Unna; † 1. Oktober 1976 in Herrsching am Ammersee) war ein deutscher Maler. Er zählt zu den wichtigsten Künstlern der abstrakten Nachkriegskunst.


Ausbildung Fritz Winters

Fritz Winter wird am 22. September 1905 in der Nähe von Unna geboren. Er fängt 1919 eine Bergarbeiterlehre als Grubenelektriker in Ahlen an und macht nebenbei seinen Abschluss auf dem Realgymnasium. 1927 bewirbt er sich am Bauhaus in Dessau und lernt dort bis 1930 u.a. bei Paul Klee, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer.

Während Studienaufenthalten lernt er 1928 Naum Gabo kennen und besucht 1929 den Künstler Ernst Ludwig Kirchner in Davos. Seine ersten Werke werden 1929 während der Ausstellung „Junge Bauhausmaler“ ausgestellt, die in Braunschweig, Erfurt und Krefeld gezeigt wird. Nach Abschluss seines Studiums beginnt Winter eine Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Akademie in Halle. In diesem Jahr entstehen erste Werke mit dem Titel „Abstrakte Stilleben“. Der Künstler siedelt 1933 nach Allach bei München über und lässt sich schließlich 1935 in Dießen am Ammersee nieder.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten in Deutschland werden Winters Werke aus öffentlichen Sammlungen entfernt und ihm wird ein Malverbot ausgesprochen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wird Fritz Winter eingezogen und an die Ostfront geschickt. Dabei zieht er sich 1944 schwere Verwundungen zu. Während seines Genesungsurlaubs erschafft er die Bildfolge „Treibkräfte der Erde“. Nach Ende des Krieges gerät er in russische Kriegsgefangenschaft. Erst 1949 kehrt er zurück nach Deutschland. Dort ist er Mitbegründer der Künstlergruppe „ZEN 49“ in München.


Fritz Winter und die Nachkriegszeit

Der II. Preis der Biennale in Venedig wird ihm 1950 verliehen. Im selben Jahr macht Winter Bekanntschaft mit Hans Hartung und Pierre Soulages. Er heiratet seine langjährige Vertraute Margarete Schreiber-Rüffer 1953 und nimmt eine Gastdozentenstelle an der Landeskunstschule in Hamburg an.

Zusammen mit Willy Baumeister und Ernst Wilhelm Nay tritt Fritz Winter 1954 kurzfristig aus dem Deutschen Künstlerbund aus, da sich der Vorsitzende Karl Hofer kritisch über die abstrakte Malerei äußert. Er nimmt 1955 eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kassel an, an der er bis 1970 lehren wird. Im selben Jahr nimmt er an der ersten documenta in Kassel teil.

Der Tod seiner Frau 1958 erschüttert den Künstler zutiefst. Er wird im selben Jahr mit dem Preis der Weltausstellung Brüssel und dem Kunstpreis der Stadt Berlin ausgezeichnet. Ein Jahr darauf heiratet er Waltraud Schreiber, die Tochter seiner Frau aus erster Ehe. Er beschäftigt sich ab 1961 intensiv mit Farbraummodulationen. Anlässlich seines 60. Geburtstags wird der Künstler 1965 und 1966 als einer der bedeutendsten Nachkriegskünstler in Deutschland mit großen Retrospektiven in Kassel, Koblenz, Hannover, Mannheim, Düsseldorf, Stuttgart und Berlin gewürdigt. 1969 verleiht man ihm das Bundesverdienstkreuz.

1974 verstirbt seine zweite Frau. Der Künstler lebt mittlerweile ganz zurückgezogen in Dießen. Eine große Zahl an Bildern vermacht er dem Galerieverein in München, aus dem später die Fritz-Winter-Stiftung hervorgeht.

Am 1. Oktober 1976 stirbt Fritz Winter in Herrsching am Ammersee.

Vita

1905 – Am 22. September in Altenbögge bei Unna geboren.

1919 – Bergarbeiterlehre als Grubenelektriker in Ahlen.

1927/1930 – Studium am Bauhaus, Dessau u.a. bei Paul Klee, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer.

1928 – Begegnung mit Naum Gabo.

1929 – Erster Besuch bei Ernst Ludwig Kirchner in Davos.

1931 – Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Akademie, Halle. Erste Bilder unter dem Titel „Abstrakte Stilleben“ entstehen.

1933 – Übersiedlung nach Allach bei München.

1935 – Übersiedlung nach Dießen am Ammersee.

1937 – Malverbot. Seine Werke werden aus öffentlichen Sammlungen entfernt.

1939/1945 – Soldat an der Ostfront.

1944 – Schwere Verwundung. Während des Genesungsurlaubs entsteht die Bildfolge „Treibkräfte der Erde“.

1946/1949 – Kriegsgefangenschaft in Russland.

1949 – Mitbegründer der Künstlergruppe „ZEN 49“ in München.

1950 – II. Preis der Biennale, Venedig. Bekanntschaft mit Hans Hartung und Pierre Soulages. Formale Beruhigung in seinen Arbeiten, er malt die „Bandzeichenbilder“.

1953 – Gastdozent an der Landeskunstschule Hamburg. Heirat mit Margarete Schreiber-Rüffer.

1954 – Kurzzeitiger Ausstieg (zusammen mit Willi Baumeister) aus dem Deutschen Künstlerbund, aufgrund der „Unterdrückung der Abstrakten“.

1955/1970 – Professur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Kassel.

1955 – Teilnahme an der documenta, Kassel.

1958 – Tod der ersten Frau Margarete. Preis der Weltausstellung Brüssel. Kunstpreis der Stadt Berlin.

1959 – Heirat mit Waltraud Schreiber. Teilnahme an der documenta II, Kassel.

1961 – Es entstehen die Farbraummodulationen.

1964 – Teilnahme an der documenta III, Kassel.

1969 – Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

1974 – Tod der zweiten Frau, Waltraud. Winter schenkt eine große Anzahl von Bildern dem Galerieverein München, der heutigen Fritz-Winter-Stiftung, München.

1976 – Am 1. Oktober stirbt er in Herrsching am Ammersee.

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