Nach Ende des Ersten Weltkriegs ist Pechstein 1918 Mitbegründer des „Arbeitsrats für Kunst“, der sich bis 1921 halten wird. Im gleichen Jahr gründet sich die Künstlergemeinschaft „November-Gruppe“, dessen Mitglied er wird.
1922 ernennt man ihn zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.
1921 lässt er sich von seiner Frau Lotte scheiden. Zwei Jahre darauf folgt die Heirat mit Martha Möller, aus der 1926 der Sohn Max hervorgeht. Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten folgt noch 1933 ein Mal- und Ausstellungsverbot. Er zieht sich immer weiter zurück in die „innere Emigration“. Im Jahr 1937 folgt der Ausschluss aus der Preußischen Akademie der Künste und das NS-Regime beschlagnahmt 326 seiner Werke. Im Juli desselben Jahres werden 16 seiner Bilder in der Ausstellung „Entartete Kunst“ diffamiert. 1944 wird seine Berliner Wohnung und mit ihr ein großer Teil seiner Werke durch Kriegseinwirkungen zerstört. In Pommern erlebt er 1945 die Besetzung durch die Rote Armee und gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Noch im selben Jahr gelingt dem Künstler die Rückkehr nach Berlin, wo er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste erhält.
Ehrungen Pechsteins nach dem zweiten Weltkrieg
Die Stadt Zwickau ernennt Max Pechstein 1947 zum Ehrenbürger. Gleiches tut die Akademie der Bildenden Künste in Berlin im Jahr 1951. Die Bundesrepublik Deutschland zeichnet den Künstler 1952 mit dem Großen Verdienstorden aus. Darauf folgt 1954 der Kunstpreis der Stadt Berlin. Am 29. Juni 1955 stirbt Max Pechstein in Berlin.
Pechsteins Motive weisen eine Liebe zum Detail auf. Während er in seinem Frühwerk aggressive Farbkontraste verarbeitet, wird sein Malstil in den 1920er Jahren erzählerischer und die Farbigkeit seiner Bilder ist nun zarter modelliert und reicher abgestuft. Auffallend ist, dass Pechstein in 23 der 29 Selbstbildnisse, die er im Laufe seines Lebens von sich angefertigt hat, eine Pfeife im Mund hält. Ob sie munter qualmt, ausgegangen ist oder resignierend herabhängt – daraus lässt sich ablesen, wie es dem Künstler in der jeweiligen Phase erging.