Lyonel Feininger

Werke

Biografie

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Lyonel Charles Adrian Feininger (* 17. Juli 1871 in New York; † 13. Januar 1956 ebenda) war ein Maler und Karikaturist deutsch-amerikanischer Abstammung.


Lyonel Feiningers künstlerischer Werdegang

Lyonel Feininger nahm im Alter von 16 Jahren Zeichenunterricht an der Hamburger Gewerbeschule. Ein Jahr später, im Jahr 1888, wurde er an der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen und besuchte dort die Malklasse von Ernst Hancke. Ab 1891 führte er sein Studium an der privaten Kunstschule des Malers Adolf Schlabitz fort.

Zwischen 1892 und 1909 unternahm Feininger zahlreiche Reisen und weilte unter anderem in Rom, Paris und London. Gleichzeitig publizierte er in verschiedenen deutschen, französischen und US-amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften Karikaturen. Ausgehend von seiner langen Zeit als Karikaturist entwickelt der Künstler einen sehr markanten Malstil.


Die Berliner Jahre von Lyonel Feininger

Im Jahr 1901 heiratete der Künstler Clara Fürst, mit der er zwei Töchter bekam. Bereits vier Jahre später, nach der Bekanntschaft mit Julia Berg, wurde die Ehe wieder geschieden. 1906 kommt der gemeinsame Sohn von Feininger und Berg auf die Welt. Zwei Jahre darauf folgt die Hochzeit des Paares. Die Familie ließ sich in Berlin nieder, wo sich der Künstler 1909 der Künstlergruppe „Berliner Secession“ anschloss. 1911 wurden mehrere Gemälde Feiningers im Salon des Artistes Indépendants („Salon der unabhängigen Künstler“) in Paris ausgestellt. Dort fand Feininger durch die Begegnung mit den Werken der Kubisten zu seiner eigentlichen künstlerischen Form. Figurative Elemente wurden fast gänzlich aus seinem Motivfundus verbannt. Ab jetzt dominierte die Stadt als bildnerisches Thema. Feiningers erste Einzelausstellung wurde am 2. September 1917 in der Galerie „Der Sturm“ in Berlin eröffnet, wobei mehr als 100 Gemälde und weitere Werke gezeigt wurden.


Lyonel Feininger am Bauhaus

Im Mai 1919 wurde Lyonel Feininger als einer der ersten Meister durch Walter Gropius an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen, wo er von 1919 bis 1925 Meister der Druckerei war. Mit dem bekannten Titelblatt des Bauhausmanifests, dem Holzschnitt „Kathedrale des Sozialismus“, gelang es Feininger, den Gründungsgedanken des Bauhauses, die Einheit von Handwerk und Kunst, zu versinnbildlichen.

Besonders während und nach dem Ersten Weltkrieg galt der Kirchturm Feininger als Symbol der Hoffnung und des Friedens. Der Künstler negierte in seinen Werken den perspektivischen Raum und fügte Motive aus kubischen, verschachtelten und prismatisch gebrochenen Formen zusammen, die den Werken eine innere Monumentalität verleihen. Durch die Aneignung von Delaunays Farbenlehre zeichnet seine Motive immer eine leichte, von Licht durchflutete Transparenz aus. In den 20er Jahren traten Darstellung von Küstenlandschaften den Stadtlandschaften antipodisch zur Seite.

Dem ganzheitlichen Anspruch des Bauhauses folgend, widmete sich Feininger 1921 auch der Musik und komponierte seine erste Fuge. 1924 schloss er sich mit Alexej von Jawlensky, Paul Klee und Wassily Kandinsky zur Ausstellungsgemeinschaft „Die Blauen Vier“ zusammen. Klee, Feininger und Kandinsky lehrten am Bauhaus, während Jawlensky als freier Künstler tätig war.

Der Übersiedlung des Bauhauses nach Dessau schloss sich Lyonel Feininger an und blieb ohne Lehrverpflichtung Meister am Bauhaus. Ein Jahr nach Schließung des Bauhauses im Jahr 1933 kehrte der Künstler mit seiner Familie zurück nach Berlin.


Die Zeit der Emigration von Lyonel Feininger

In der Zeit des Nationalsozialismus galten Feiningers Werke offiziell als „Entartete Kunst“. Bereits 1936 besuchte Feininger New York und unterrichtete in den Sommermonaten am Mills College in Oakland. Im darauffolgenden Jahr siedelte er endgültig in die USA über. Er lehrte dort weiter am Mills College und am Black Mountain College in North Carolina.

In den USA wurden ihm zu Ehren einige große Ausstellungen organisiert, wie zum Beispiel 1944 die Retrospektive im New Yorker Museum of Modern Art. 1947 wurde er zum Präsidenten der Federation of American Painters und Sculptors gewählt. Feininger starb im Alter von 84 Jahren in seiner Geburtsstadt und schließlich Wahlheimat New York City.

Vita

1871 – Am 17. Juli in New York geboren.

1887 – Besuch der Kunstgewerbeschule in Hamburg.

1888 – Studium an der Königlichen Akademie der Künste, Berlin.

1891 – Studium an der privaten Kunstschule des Malers Adolf Schlabitz.

1901 – Heirat mit Clara Fürst. Geburt der ersten Tochter Lore.

1902 – Geburt der zweiten Tochter Marianne.

1905 – Bekanntschaft mit Julia Berg. Trennung von seiner Frau Clara.

1906 – Bezieht ein Atelier in Weimar. Geburt des Sohnes Andreas.

1908 – Heirat mit Julia Berg.

1909 – Geburt des zweiten Sohnes Laurence. Mitglied der „Berliner Secession“.

1910 – Geburt des dritten Sohnes Lux.

1911 – Stellt Gemälde im „Salon des Indépendants“, Paris aus.

1917 – Nach dem Kriegseintritt der USA interniert.

1919 – Professor am Bauhaus, Weimar.

1921 – Er komponiert seine erste Fuge.

1924 – Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Blaue Vier“, Weimar.

1926 – Übersiedlung nach Dessau. Feininger ist ohne Lehrverpflichtung Meister am Bauhaus.

1932 – Das Bauhaus in Dessau wird geschlossen.

1933 – Rückkehr nach Berlin.

1936 – Feininger hält einen Sommerkurs am Mills College, Oakland ab.

1937 – Rückkehr in die USA.

1943 – Worcester Museum of Art – Preis.

1944 – Große Retrospektiv-Ausstellung im Museum of Modern Art.

1945 – Feininger hält einen Sommerkurs am Black Mountain College, North Carolina.

1947 – Er wird zum Präsidenten der „Federation of American Painters and Sculptors“ gewählt.

1956 – Am 13. Januar stirbt er in New York.

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