Max Carl Friedrich Beckmann (* 12. Februar 1884 in Leipzig; † 27. Dezember 1950 in New York City) gehört zu den bedeutenden deutschen Künstlern der Moderne und gilt als kraftvoller Interpret der Welt zu seiner Zeit. Sein Hauptinteresse galt dem Menschen.
Bereits während seiner Schulzeit fing Beckmann an, Selbstbildnisse anzufertigen. Eine Tradition, die bis zu seinem Tod als eine konstante, unnachgiebige Form der Selbstbefragung bestehen blieb.
Mit 16 begann er in Weimar an der Großherzoglichen Kunstschule ein Malereistudium, das er mit mehreren Auszeichnungen abschloß.
Im Jahr 1906 fand die Hochzeit mit der Malerin Minna Tube statt.
Nach Aufenthalten in Paris, Genf und Florenz ließ er sich 1907 in Berlin nieder, wo er sich der „Berliner Secession“ anschloß. Als 1910 fast 30 Künstler von der Jury der Berliner Secession zurückgewiesen wurden, schloß sich Max Beckmann als Protestaktion der Künstlergruppe „Neue Secession“ an, welche von Max Liebermann geführt wurde. Weitere Mitglieder der Neuen Secession waren unter anderem Erich Heckel, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Wilhelm Lehmbruck, Franz Marc, Otto Mueller, Gabriele Münter, Emil Nolde, Max Pechstein und Marianne von Werefkin.
Im Ersten Weltkrieg war Beckmann freiwilliger Sanitätshelfer. Im Juli 1915 brach er jedoch psychisch und physisch zusammen und wurde vom Kriegsdienst befreit. Er zog nach Frankfurt am Main. Die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs prägten sein Schaffen nachhaltig.
Sein Hauptthema war nun der einsame, bedrohte und hilflose Mensch in einer apokalyptischen Welt voller Gewalt. Mit den neuen Inhalten ging auch eine neue Ästhetik und Formensprache seiner Bilder einher. Beckmann reduzierte das Kolorit. Mattes Braun, Grau oder Gelb beherrschten die Leinwand. Die Gesichter und Körper wirkten ausgezehrt und abgekämpft. Die Körper waren kantiger und von einer extremen Überlänge. Damit einher ging auch die Vorliebe für Leinwände in schmalen Hochformaten. Diese korrespondierten mit den überlangen Körpern und schloßen diese in bedrängte Umgebungen ein.
Von 1915 bis 1933 lehrte er in Frankfurt am Main an der Staatlichen Kunstgewerbeschule, der heutigen Städelschule, wo er im Jahr 1929 zum Professor ernannt wurde. Die Farbigkeit seiner Malerei wurde in den zwanziger Jahren wieder kräftiger. Der Zeitgeist der Neuen Sachlichkeit zeigte sich in der Reduzierung der Bildgegenstände. Beckmann war in diesen Jahren verstärkt an mythologischen Inhalten interessiert. Als er Mathilde von Kaulbach kennenlernte, ließ er sich von seiner Frau scheiden. 1925 fand die Heirat mit Mathilde von Kaulbach statt. Seine neue Frau machte er zu einer der am meisten gemalten und gezeichneten Frauen der Kunstgeschichte. 1928 erreichte sein Ruhm in Deutschland den Höhepunkt mit dem Reichsehrenpreis Deutscher Kunst und einer ersten umfassenden Beckmann-Retrospektive in der Kunsthalle Mannheim.