Norbert Tadeusz – „Anthurien II“
Die stille Seite im Werk von Norbert Tadeusz
Die „Anthurien II“ von Norbert Tadeusz zeigen eine stille, fast meditative Seite seines facettenreichen OEuvres. Die Darstellung der exotischen Pflanzenart mit ihren markanten Blüten präsentiert eine sorgfältig ausbalancierte Komposition. Dabei setzen feine Farbverläufe und die spannungsreiche Gegenüberstellung von dunklen Blättern und leuchtenden Blüten markante visuelle Akzente.
Zwischen Energie und Innerlichkeit
Während Tadeusz für seine monumentalen, energiegeladenen Werke bekannt ist – etwa die „Cavalli“-Bilder mit dynamischen Pferdedarstellungen oder die Schlachthausszenen voller Körperlichkeit und Bewegung –, wirkt „Anthurien II“ fast introvertiert. Die Pflanzen scheinen in einer stillen Zwiesprache mit ihrer Umgebung zu stehen, ohne die eruptive Kraft vieler anderer Werke des Künstlers. Diese bewusste Reduktion auf ein ruhiges Motiv unterstreicht Tadeusz’ Vielseitigkeit und sein feines Gespür für Atmosphäre.
Norbert Tadeusz und seine künstlerische Prägung
Norbert Tadeusz (1940–2011) zählt zu den prägenden deutschen Malern der Nachkriegszeit. Während seines Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie wurde er unter anderem Meisterschüler von Joseph Beuys. Im Gegensatz zu Beuys oder Vertretern der konzeptuellen Kunst entschied sich Tadeusz bewusst für eine figurative, malerische Ausdrucksweise. Seine Werke sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit Raum, Licht und Körperlichkeit, oft in ungewöhnlichen Perspektiven und mit starken Farbkontrasten.
„Anthurien II“ – Pflanzliche Protagonisten auf der Bildbühne
In „Anthurien II“ erscheinen die Anthurien wie Protagonisten auf einer Bühne: Sie dominieren den Bildraum und wirken fast greifbar. Die intensive Farbpalette reicht von sattem Rot bis hin zu subtilen Nuancen. Tadeusz betont außerdem die Materialität der Pflanze: die glatte Oberfläche der Hochblätter und die fast fleischliche Qualität der Blüten.
Durch präzise gesetzte Pinselstriche werden Lichtreflexe auf den glänzenden Oberflächen akzentuiert, wodurch die Formen plastisch hervortreten. Blätter ragen aus dem Bildgrund heraus oder scheinen von oben herab in den Raum zu greifen, was den Betrachter unmittelbar in das Bildgeschehen hineinzieht. So werden die pflanzlichen Elemente zu einem Bindeglied zwischen naturalistischer Darstellung und abstrakter Formensprache.
Dienstags-Freitags 10-16 Uhr und nach Vereinbarung
An gesetzlichen Feiertagen bleibt die Galerie geschlossen.
Galerie Utermann
Silberstraße 22
44137 Dortmund
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