Willi Baumeister

Provenienz:

Max Peiffer Watenphul

La Medusa, Studio d’Arte, Rom

Galleria Lorenzelli, Mailand

Privatsammlung

Privatsammlung, Deutschland


Ausstellungen:

Mostra di Arte Tedesca, Rom, La Medusa, Studio d’Arte Contemporanea 1959

Willi Baumeister, Mailand, Galleria Lorenzelli 1963

Willi Baumeister – Paul Klee, Kochel, Franz-Marc Museum 04.10.2015 – 10.01.2016

Literatur:

La Medusa, Studio d’Arte Contemporanea: Mostra di Arte Tedesca, Ausst.-Kat., Rom 1959, Kat.-Abb. S. 2

Galleria Lorenzelli: Willi Baumeister, Ausst.-Kat., Mailand 1963, Kat.-Abb. Nr. 1

Will Grohmann: Willi Baumeister. Leben und Werk. Köln 1963, Nr. 288, S. 275 (betitelt: Studie zu Tennisspielern)

Franz-Marc Museum: Willi Baumeister – Paul Klee, Ausst.-Kat., Kochel 04.10.2015 – 10.01.2016, Kat.-Abb.


Der Tennisspieler ist stets in Bewegung. Wie der Ball über das Netz fliegt, so fliegt auch das Auge von Form zu Form, bis es die Komposition vollständig erfasst. Die erste Serie der Sportbilder, zu denen beispielsweise unser Tennisspieler gehört, markieren einen Wendepunkt in Baumeisters Schaffen. Aus den harten und maschinell konnotierten Konstruktionen und Inhalten entwickeln sich weichere, organisch anmutende Formen, die sich miteinander in Beziehung setzen und eine ganz eigene Kausalität erschaffen – der Künstler geht hierbei mit der geordneten Zerstückelung des Bildinhalts vor, sodass die spezifische Szene oft erst durch den Titel ihren Zusammenhang wiedererlangt. Nach dem Ersten Weltkrieg profiliert sich der Künstler im deutschen Kunstmarkt und wird 1929, im Entstehungsjahr der Skizze zu einem Tennisspieler, mit einer Einzelausstellung in der renommierten Galerie Alfred Flechtheim geehrt. Bereits ein Jahr zuvor zieht die Familie Baumeister nach Frankfurt, da der Künstler an der Städelschule eine Professur erhält.


In der Skizze zu einem Tennisspieler sind deutliche Tendenzen einer klaren und strukturierten Arbeitsweise mit Zirkel und Lineal erkennbar. Stilisierte Elemente des Spielfeldes werden mit klaren Strichen und dunkler Farbabstufung in einzelnen Passagen fast collagiert zwischen die beiden Spieler gesetzt, um den Tennisplatz samt dem angrenzenden Raum anzudeuten. Aus Farben und Formen konstruiert Willi Baumeister fantasievolle Bildpartien, die die Realität zwar nur andeuten, jedoch beim Betrachten eindeutige visuelle Bezüge herstellen. Das lebhafte und symbiotische Treiben des Spiels wird nicht zuletzt deutlich durch den klaren Bezug, den die Spielenden zueinander haben, erkennbar. Wie der Tennissport selbst gliedert sich auch das Bild in Rhythmen, Gesten und Bewegungsabfolgen und weist dadurch eine unglaubliche Dynamik und Simultaneität auf – eben in ewig andauernder Bewegung.

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