In den 1950er Jahren entwickelte sich eine umfangreiche und komplexe Werkgruppe, die in sich eine enorme Entwicklung verzeichnet: die ikonischen Nagelarbeiten Günther Ueckers beweisen, wie intensiv sich dieser mit dem starren Werkstoff beschäftigt, und wie virtuos er damit umzugehen weiß.
Sehr durchdrungen präsentiert sich das „Feld“ von 1987. Hier verwendet der Künstler rohe und unbearbeitete Nägel, die wahllos und unwillkürlich in das Brett gehauen scheinen. Die dunkle Natur der Nägel interagiert mit der kräftigen Bemalung des Untergrundes, was durch Licht- und Schattenwürfe in der Kompositionsstruktur noch verstärkt wird. Der Nagel, im Alltag gebräuchlich, um Dinge an ihrem Platz zu halten, gerät unter Ueckers Einfluss in Bewegung. Losgelöst von der monochromen Disziplin der früheren Arbeit steht nun jeder Nagel für sich – ungestüm und ungebändigt – und akzeleriert den Rest des Bildes.
Dieter Honisch schreibt über die Entwicklung von Ueckers OEuvre sehr treffend: „Uecker zeigt nicht die Entstehungsphasen eines seiner Werke, sondern vielmehr die psychologischen, sich widersprechenden
und das Werk auch gefährdenden Empfindungen, die ein Künstler in sich auszutragen hat, um ein zuletzt eindeutiges Werk herzustellen. (…) Er legt fast psychoanalytisch die Motive seiner Arbeit klar:
Liebeszuwendung, Zerstörung, Aggression und Besänftigung und setzt damit die ganz heterogenen Kräfte frei, die einen Schaffensprozess beeinflussen.“ (Honisch, Dieter: Uecker. Stuttgart, 1983, S. 156.)
Dienstags-Freitags 10-16 Uhr und nach Vereinbarung
An gesetzlichen Feiertagen bleibt die Galerie geschlossen
Galerie Utermann
Silberstraße 22
44137 Dortmund
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