Norbert Kricke (* 30. November 1922 in Düsseldorf; † 28. Juni 1984 ebenda) war ein deutscher Bildhauer. Mit seinen metallischen Raumplastiken gehört er zu den wichtigsten Vertretern der deutschen Nachkriegsmoderne.
Sein Studium beginnt Norbert Kricke 1946 in Berlin an der Hochschule für Bildende Künste. Der Bildhauer Richard Scheibe macht ihm zu seinem Meisterschüler. 1947 zieht Kricke zurück nach Düsseldorf und bezieht dort ein Atelier. Er ist in dieser Zeit als freischaffender Künstler tätig. Zwei Jahre darauf entstehen seine ersten Raumplastiken, die aus filigranen Stahllinien bestehen, welche sich dynamisch durch den Raum ziehen. Hauptsächlich mit dünnem, biegsamen Metall arbeitend, erschafft Norbert Kricke Skulpturen mit dynamischer Bewegung, die Raum und Zeit zusammenfließen lassen.
Erste Ausstellung und Norbert Krickes Zusammenarbeit mit Yves Klein
Große Einzelausstellungen finden 1955 in der Kunsthalle Düsseldorf und der Städtischen Galerie in Istanbul statt. 1957 folgt eine Einzelausstellung in Paris in der Galerie Iris Clert. Kricke gewinnt neben Robert Adams und Yves Klein den Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung des Neuen Stadttheaters Gelsenkirchen. Norbert Kricke fertigt daraufhin ein Relief für das „Kleine Haus“ an, welches die „schwebende Leichtigkeit des Baukörpers“ (Werner Ruhnau, 1992) unterstreicht
Auf Vorschlag von Siegfried Giedion und Ludwig Mies van der Rohe verleiht ihm 1957 die Graham Foundation for Advanced Studies in the Fine Arts in Chicago den Kunstpreis. 1959 nimmt Kricke an der documenta in Kassel teil. Im selben Jahr arbeitet er mit Walter Gropius an der Wassergestaltung für den Universitätsneubau in Bagdad, die jedoch nicht realisiert wird. Anlässlich der 2. Bundesgartenschau 1969 in Dortmunds Westfalenpark gestaltet Kricke ein skulpturales Wasserbecken, das „Wasserherz“, welches die zeitweise Auseinandersetzung des Künstlers mit ebendiesem Element widerspiegelt.
Internationale Aktivitäten Norbert Krickes
1961 wird die Aufstellung der Raumplastik „Große Mannesmann“ in Düsseldorf zelebriert. Ebenfalls finden große Einzelausstellungen im Museum of Modern Art und der Lefrebe Gallery in New York statt. Im Jahr darauf ist Norbert Kricke als einziger deutscher Bildhauer auf der Weltausstellung „Art since 1950“ in Seattle vertreten.
Auf der Biennale in Venedig im Jahr 1964 ist der Künstler im deutschen Pavillon mit einer Einzelausstellung zu sehen. Im selben Jahr nimmt er erneut an der documenta in Kassel teil. Er erhält eine Professur für Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. 1965 wird während eines längeren Aufenthalts in den USA eine große Raumplastik vor dem County Museum of Art in Los Angeles aufgestellt. Es folgen viele Ausstellungen, darunter 1968 die zweite Einzelausstellung in der Lefrebe Gallery in New York und 1969 die Ausstellung „Norbert Kricke und seine Schüler“ im Rheinischen Landesmuseum in Bonn. 1970 verleiht man ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1971 folgt der Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg und 1975 schließlich das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.
Direktor der Kunstakademie Düsseldorf
Mit der Berufung zum Direktor der Kunstakademie Düsseldorf 1972 führt Kricke die Tradition des Akademie-Rundgangs ein. Dieser ist eine jährlich stattfindende Ausstellung studentischer Semesterarbeiten in den Räumen der Kunstakademie.
Am 28. Juni 1984 stirbt Norbert Kricke in Düsseldorf.
1946/47 – Studium an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin.
1947 – Atelier in Düsseldorf.
1949 – Erste Raumplastiken.
1955 – Einzelausstellungen in der Kunsthalle Düsseldorf und der Städtischen Galerie in Istanbul.
1955/56 – Große Raumplastik am neuen Opernhaus in Münster, Westfalen.
1957 – Einzelausstellung in Paris in der Galerie Iris Clert. Das von Kricke zusammengestellte Team mit Robert Adams und Yves Klein gewinnt den Wettbewerb zur künstlerischen Ausgestaltung des neuen Stadttheaters Gelsenkirchen.
1958 – Preis der Graham Foundation for Advanced Studies in the Fine Arts, Chicago (auf Vorschlag von Siegfried Giedion und Ludwig Mies van der Rohe).
1959 – Zusammenarbeit mit Walter Gropius (Wassergestaltungen für den Universitätsneubau in Bagdad) Teilnahme an der Documenta II, Kassel.
1960 – Ausstellung in der Kunsthalle Bern, mit Bernhard Luginbühl und Jean Tinguely.
1961 – Aufstellung der Raumplastik „Große Mannesmann“ in Düsseldorf. Erste Einzelausstellung im Museum of Modern Art, New York. Erste Einzelausstellung in der Lefrebe Gallery, New York.
1962 – Teilnahme an der „Art since 1950“ auf der Weltausstellung in Seattle, USA, als einziger deutscher Bildhauer.
1963 – Reise nach Mexiko. Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Bildhauerei.
1964 – Einzelausstellung im deutschen Pavillon auf der Biennale Venedig. Teilnahme an der Documenta III, Kassel. Beginn der Lehrtätigkeit an der Staatlichen Kunstakademie, Düsseldorf. Teilnahme an der Ausstellung „Painting and Sculpture of a decade 54 – 64“ in der Tate Gallery, London.
1965 – Große Raumplastik vor dem County Museum of Art, Los Angeles. Längerer Aufenthalt in den USA
1967 – Die Raumplastik „Große Mannesmann“ wird auf der Weltausstellung in Montreal vor dem deutschen Pavillon aufgestellt. Teilnahme an „Dix Ans d’Art Vivant“, Fondation Maeght, St. Paul-de-Vence.
1968 – Zweite Einzelausstellung in der Lefrebe Gallery, New York.
1969 – Ausstellung „Norbert Kricke und seine Schüler“ im Rheinischen Landesmuseum, Bonn.
1971 – Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg.
1972 – Berufung zum Direktor der Staatlichen Kunstakademie, Düsseldorf
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Galerie Utermann
Silberstraße 22
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