noch 1945 nach Deutschland zurück und bezieht ein Haus mit Atelier in Hofheim am Taunus. Dort schafft er die sogenannten „Hekatebilder“, denen die Reihe der „Fugalen Bilder“ folgt. Er verarbeitet in diesen die Erlebnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit.
Umsiedlung nach Köln und erste Ausstellungen Ernst Wilhelm Nays
1951 zieht der Künstler nach Köln. Dort beginnt 1952 die Werkperiode der „Rhythmischen Bildern“ und 1954 die Werkperiode der „Scheibenbilder“, seiner bekanntesten Werke. 1955 erhält der Künstler den Lichtwark-Preis der Hansestadt Hamburg. Im selben Jahr wird die erste Einzelausstellung in den USA in den Räumlichkeiten der Kleeman Gallery in New York, gezeigt. 1956 folgt der Große Kunstpreis für Malerei des Landes Nordrhein-Westfalen und eine Einzelausstellung im deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Ebenfalls wird der Künstler 1956 zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin ernannt.
Ernst Wilhelm Nay nimmt an den drei ersten documenta-Ausstellungen in den Jahren 1955, 1959 und 1964 teil.
Anlässlich seines 60. Geburtstages eröffnet das Museum Folkwang in Essen 1962 eine umfassende Einzelausstellung. Der Künstler erhält 1964 den Berliner Kunstpreis, sowie 1967 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Die Scheibenbilder werden 1963/64 weiterentwickelt und schließlich abgelöst von den sogenannten „Augenbildern“.
Am 8. April 1968 verstirbt Ernst Wilhelm Nay in Köln.
Rezeption des Künstlers Ernst Wilhelm Nay
Das frühe Werk Nays ist geprägt von autodidaktisch gemalte Landschaften und Porträts, in denen unter anderem Einflüsse seines Lehrers Karl Hofer erkennbar sind. Eine starke Dynamik in der Bewegung seiner Motive verarbeitend, abstrahiert er Figuren und Landschaften zunehmend. Die „Hekate-Bilder“ markieren eine neue Entwicklungsstufe in Nays Werk, in der sich die Vergangenheit des Kriegs spiegelt. Motive aus Mythos, Legende und Dichtung klingen hier an. Der endgültige Bruch geschieht mit der Werkphase der „Fugalen Bildern“. Glühende Farben und verschlungene Formen begleitet von Punkten und Dreiecksformen dominieren jetzt die Motivwahl. Seine bis heute bekanntesten und erfolgreichsten Werke sind die „Scheibenbilder“. Die Rundform der Scheibe organisiert sich bei diesen in subtile Raum- und Farbmodulationen.
Sein internationaler Durchbruch gelingt in den 1950er Jahren. Neben dem Erhalt zahlreicher Auszeichnungen werden seine Werke bei vielen repräsentativen Ausstellungen deutscher Kunst auf internationaler Ebene gezeigt.