Alexej von Jawlensky – Biografie, Werke und Vermächtnis
Frühes Leben und künstlerische Anfänge
Alexej von Jawlensky (1864–1941) wurde am 13. März 1864 in Torschok, Russland, als Sohn eines Offiziers geboren. Schon früh zeigte er Interesse an der Kunst, folgte aber zunächst der Familientradition und begann eine militärische Laufbahn. Während seiner Zeit in der Armee wuchs seine Begeisterung für die Malerei, die schließlich zu seiner wahren Berufung wurde.
Ausbildung und Einfluss des Expressionismus
1889 begann Jawlensky ein Kunststudium an der renommierten Kunstakademie in Sankt Petersburg, wo er unter Ilja Repin, einem bedeutenden Vertreter der russischen Malerei, lernte. 1896 zog er nach München, begleitet von der Malerin Marianne von Werefkin, mit der er eine intensive und oft konfliktreiche Beziehung führte.
In München studierte er an der Malschule von Anton Ažbé und begegnete bedeutenden Künstlern wie Wassily Kandinsky und Paul Klee. Diese Freundschaften prägten seinen Weg in Richtung Expressionismus. Jawlenskys frühe Werke zeigten Einflüsse der russischen Kunst und des Jugendstils, aber seine spätere Arbeit wurde von Fauvismus und Expressionismus dominiert.
In Murnau arbeitete er mit Kandinsky, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin zusammen. 1911 war er Mitbegründer der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter„, die den Expressionismus maßgeblich prägte.
Privatleben und Herausforderungen
Jawlenskys persönliches Leben war von intensiven Beziehungen geprägt. Seine Lebensgefährtin Marianne von Werefkin widmete ihre Karriere der Förderung seiner Kunst. Gleichzeitig unterhielt er eine Beziehung zu Helene Nesnakomoff, mit der er 1902 einen Sohn, Andreas, bekam. 1922 heiratete er Helene.
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 musste Jawlensky Deutschland verlassen und zog in die Schweiz. Dort entstanden seine „Variationen über ein landschaftliches Thema“, die einen Übergang zu einer spirituellen und abstrakteren Bildsprache markieren.
Rückkehr nach Deutschland und späte Jahre
Nach dem Krieg kehrte Jawlensky nach Deutschland zurück und ließ sich in Wiesbaden nieder. In den 1920er-Jahren schuf er die bekannten Serien „Mystische Köpfe“ und „Heilandsgesichter“, die seine Suche nach spiritueller Tiefe und universellem Ausdruck widerspiegeln.
In den 1930er-Jahren verschlechterte sich Jawlenskys Gesundheitszustand durch Arthritis, die seine künstlerische Arbeit erschwerte. Die nationalsozialistische Kulturpolitik erklärte seine Werke als „entartet“, was ihn mit einem Mal- und Ausstellungsverbot belegte.
Werke und Vermächtnis von Jawlenskys
Trotz großer Herausforderungen schuf Alexej von Jawlensky ein beeindruckendes Werk. Seine Kunst, geprägt von kräftigen Farben, vereinfachten Formen und spiritueller Tiefe, beeinflusste die Entwicklung des Expressionismus und der modernen Kunst.
Alexej von Jawlensky starb am 15. März 1941 in Wiesbaden. Sein Vermächtnis lebt in bedeutenden Werken wie den Serien „Variationen“, „Mystische Köpfe“ und „Heilandsgesichter“ weiter, die heute in vielen Museen weltweit ausgestellt werden.
1864 – Geboren am 13. März.
1889 – Beginn des Kunststudiums unter Ilja Repin an der Kunstakademie in Sankt Petersburg.
1896 – Umzug nach München, Fortführung des Studiums an der Malschule von Anton Ažbé.
1902 – Geburt des Sohnes Andreas.
1909 – Mitbegründer der Neuen Künstlervereinigung München und Aufenthalte in Murnau.
1911 – Teilnahme an der ersten Ausstellung des Blauen Reiters.
1914 – Exil in der Schweiz, erste Variationen entstehen. 1921 – Umzug nach Wiesbaden.
1922 – Heirat mit Helene Nesnakomoff.
1930er – Fortschreitende Arthritis erschwert künstlerische Tätigkeit. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Mal- und Ausstellungsverbot.
1941 – Stirbt am 15. März in Wiesbaden.
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